INFORMATIONEN ÜBER HONDURAS UND GUANAJA
Fläche: 112.090 km²
Bevölkerung: 5.459.743 (Juli 1995 est.)
Hauptstadt: Tegucigalpa
Währung: 1 lempira (L) = 100 centavos
Sprachen: Spanisch, indianische Dialekte
Nationalprodukt: GDP - purchasing power parity - $ 9,7 billion (1994 est.)
Religionen: Katholisch 97%, evangelische Minderheit
Regierungstyp: Republik
Die Republik von Honduras nimmt eine auffallend entscheidende Position innerhalb
Zentralamerikas Landbrücke (Insg. 7 Staaten), die Nord- und Südamerika verbindet, ein.
Auf einer Strecke von 282 Kilometern quer über die Landenge von dem karibischen Meer zum
Golf von Fonseca im pazifischen Ozean, grenzt Guanaja im Nordwesten an Guatemala, im Südwesten
an El Salvador und im Südosten an Nicaragua. Mit einer Fläche von mehr als 112.000 km² ist
Honduras der zweitgrößte Staat Zentralamerikas, nur gering kleiner als das angrenzende
Nicaragua.
Land und Klima
Die felsigen Berge von West- und Zentralhonduras, die eine niedrige Höhe von z.T. bis
zu 2.750 Metern über NN haben, sind mitten in den hochgelegenen Tälern verstreut. Die Ausdehnung
der Berge verläuft normalerweise von Westen nach Osten, aber manche Täler haben die allgemeine
Richtung von Norden nach Süden, wie das ungefähr 45.000 ha große Comayaguatal im Zentrum von
Honduras. Diese gut bewässerten Gebiete mit ihren kleinen Neigungen waren sowohl früher als
auch heute die meist bevorzugten Flächen der Siedler.
Die Temperaturen in Honduras sind nicht ganz so hoch, wie man sie von der Lage, nur 15-16 Grad
nördlich vom Äquator entfernt, erwarten könnte. In der Nähe der flachen Küstenebene sind die
starken Winde von großer Bedeutung und die steigende Erhebung des hügeligen Landes bringt
kühlere Temperaturen.
Die Jahreszeiten sind in Betracht der Temperaturen kaum zu trennen, wie meistens in Nordamerika,
eher sind sie von der Zerstreuung der Regenfälle über das ganze Jahr zu erkennen. Zwischen
Januar und Mai fällt die Trockenzeit ein, und die Regenzeit dehnt sich über die Monate Juni bis
Dezember aus. In der pazifischen Küstenebene sind die Bezirke von Choluteca und Valle zum Teil
sehr stark von Dürren betroffen.
Die Winde wehen normalerweise vom Osten und Nordosten in Richtung Westen über das Land - die
berühmten "Trade-Winde" haben ihren Ruf von der immer gleichbleibenden Richtung. Die schlimmsten
Winde, die mit den karibischen Hurrikanen kommen, sind kein jährlicher Gefahr, aber bei
Gelegenheit trifft ein wilder, tropischer Sturm auf die abgelegenen Inseln und auf die Ebenen
des Festlandes. Fifi, der schlimmste Hurrikan, streifte die längliche Nordküste im Herbst des
Jahres 1974, zerstörte die Bananenplantagen und löste Überflutungen und Mudslides aus, die die
Stadt von Chomala ruinierten und somit zahlreiche Menschen obdachlos machte.
Fast alle der Hauptflüsse fließen in das karibische Meer; diese spiegeln die Verbreitung der
höchsten Berge im Westen und die Ursprünge der nassfeuchten Winde von der Ostküste. Die Flüsse
heißen Ulua, Aguan, Negro, Platano, Patuca und an der Grenze zu Nicaragua der Rio Coco, der
längste Fluß Zentralamerikas. Der hinunterströmende Teil dieser Flüsse sind schiffbar für
Shallowdraft Vessels, aber ab den ersten Stromschnellen können nur noch Paddelboote zur
Personenbeförderung und für den Handel benutzt werden. Der Yojoasee, ein grosser, 10 Meilen
langer Gebirgssee, ist bekannt für sein wunderschönes Bergpanorama und für seine weltklasse
Großmaulbarsche.
Man kann Honduras in drei Hauptregionen abhängig von der materiellen Geographie, der
Zusammensetzung der Bevölkerung und der lokal bedingten Einstellung unterteilen. Die größte der
Teilregionen sind die westlich und zentral gelegenen Hügelflächen, wo die spanisch sprechenden
Leute von indianisch-spanischer Herkunft die Masse der Bevölkerung umfassen. Eine zweite, große
Region im Osten ist die Costa de Mosquitos oder Mosquito Coast, ebenso bekannt als La Mosquita,
welche aus einer Piniensavanne, einer Küstenebene und einer seichten Lagune besteht. Die geringe
Bevölkerung von weniger als 0,8 Personen pro km² ist hauptsächlich indianisch und sie
sprechen creole Englisch. Die dritte dieser Hauptregionen ist La Costa Norte, die nördliche
Küste, einschließlich den Islas de la Bahia (Bay Islands) im Meer. Verschiedene kleinere
Kulturen stellen ein beträchtliches Ausmaß der Bevölkerung dar. Diese beinhaltet die Garifuna
(Black Caribs), die Englisch sprechenden Bay Islanders, deren Ahnen einst die Cayman Islands
bewohnten, und die schwarzen creole Engländer, die auf den Bananenplantagen an der Küste
arbeiteten.
Trotz der seit Mitte der sechziger Jahre begonnenen Abholzung, ist Honduras weiterhin ein
bewaldetes Land. Die westlich und zentral gelegenen Hügelflächen sind mit Pinien überdeckt,
und in den östlichen Ebenen sowie an der nördlichen Küste wachsen tropische Laubholzwälder.
Eine vibrierende Industrie für Waldprodukte und der Wunsch nach sauberem Weideland liefern oft
genug Diskussionsstoff für die Politik der Forstentwicklung. Eine Regierungsagentur hat die
Verantwortung, die sinnvolle Ausnützung und Bewahrung dieser Besitze zu beaufsichtigen.
Wie zu erwarten war ist die Variation der Fundorte sowohl von Pflanzen - als auch von
Tiergruppen in solch saftigen, tropischen Umwelten sehr hoch. Das Land, das den Ursprung und
den weiteren Verlauf des Platano Rivers in Mosquitia umgibt, ist als UNESCO Biolandreserve, ein
beschütztes Gebiet für seltene Pflanzen- und Tiergruppen, bestimmt.
Das Volk
Die Hondurianer bezeichnen sich selbst als catrachos. Normalerweise leben sie zentriert in den
westlich und zentral gelegenen Hochlandtälern und entlang der Costa Norte. Die Bevölkerung
nimmt in Richtung Süden und Osten ab. Beinahe zwei Drittel der Gesamtbevölkerung leben in
ländlichen Siedlungen. Das größte städtische Zentrum ist die Hauptstadt, Tegucigalpa; San Pedro
Sula ist das Zentrum für Industrie und Handel im tiefer gelegenen Ulua-Tal; La Ceiba ist die
Heimat der ehemaligen Standard Fruit Company; und Choluteca ist der Brennpunkt für Aktivitäten
im Süden von Honduras.
Fast 93% der Bevölkerung können als Ladinos- oder Mestizosspanisch sprechende Leute von
indianisch-spanischer Herkunft bezeichnet werden. Weitere 5% kommen aus 6 Indianerstämmen:
Chorti, Lenca, Tol (Jicaque), Paya, Sumu und Miskito. Obwohl viele Mutterkulturen immer noch
existieren, behalten nur sehr wenige Indianer ihre Muttersprache bei.
Afro- und Anglo-Antilleans, die vor mehr als hundert Jahren von den karibischen Inseln nach
Honduras einwanderten, bewohnten die Nordküste und die Bay Islands. Die größte Bestandteil
dieser Gruppe sind die Garifuna oder auch Black Caribs, die in 44 Küstendörfern wohnen. Ein
sehr geringer Anteil von Deutschen und von Vorfahren aus dem Mittleren Osten sind auch noch
auffallend bei den Geschäftsaktivitäten an der Nordküste.
In den 70er und 80er Jahren kam eine neue Generation - abgeschätzt 50.000 "legale"
Flüchtlinge - nach Honduras, um den zivilen Konflikten in den umliegenden Ländern zu entkommen.
Die meisten sind in Lagern nahe der Grenzen von den Vereinten Nationen untergebracht worden,
aber auch zahlreiche, ungezählte "illegale" Flüchtlinge sind über das Land zerstreut. Mehr als
20.000 salvadorianische Mestizos leben in vier Lagern im Westen von Honduras; eine ähnliche
Anzahl von Miskito- und Sumuindianern aus Nicaragua sind im Osten von Honduras.
Römisch-katholisch ist die vorherrschende Religion in Honduras. Geschmückte Kirchen, von denen
einige aus der frühen Kolonialzeit stammen, findet man oft in spärlich besiedelten Landstreifen.
Die Wirtschaft
Das Land wird meistens als das ärmste Zentralamerikas angesehen, aber das jährliche
Kapitaleinkommen von ungefähr 1400 Lempiras (700 US $) reflektiert nicht den Wert der großen
Menge von Essen, die für den sofortigen Verbrauch von Bauern und ihren Familien hergestellt
werden. Honduras wurde einst als das typischste der sogenannten "Bananenrepubliken" betrachtet,
in welchem ausländische Investoren, besonders diese, die mit amerikanischen
Handelsgesellschaften verknüpft sind, oft versuchen, die internen Angelegenheiten unter
Kontrolle zu bringen. Während der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts dominierten Bananen von weit
her den Exportwirtschaft. Heutzutage ist die landwirtschaftliche Produktion abwechslungsreicher.
Ausländische Obsthandelgesellschaften besitzen und führen nicht mehr die Plantagen oder lenken
die Autobahnen und Docks. Die Städte an der Nordküste, Tela, La Ceiba und Trujillo, welche
wegen der Investitionen des Obsthandels und wegen der Umladung von Bananen anwuchsen, versorgen
nicht mehr den einzigen Markt, um ins Ausland zu verfrachten. Heutzutage ist Puerto Cortes der
Standort eines neuen Hafens, der bis zum Endpunkt der transisthmian Strecke quer über das Land
die Menschen versorgt. Honduras stellt immer noch mehr Bananen als jedes innerhalb
Zentralamerikas angrenzende Land her, aber auch Kaffee, Viehhaltung, Zuckerrohr, Bauholz,
Tabak und Meeresfrüchte sind bezeichnende Einflußfaktoren für die regionale Wirtschaft.
Zerkleinern von angebautem Mais, von Bohnen und von Reis war lange Zeit die Hauptbeschäftigung
in der Landwirtschaft, aber der Trend geht immer weiter in Richtung Artenvielfalt und
Handelsgeist. Industrialisierung hat ebenso begonnen. Die führenden Produkte auf dem Markt
sind antialkoholische Getränke, Bier, Zement, Salatöl, Leichttextilien, Meeresfrüchte und Rum.
Tourismus bringt großes Potential, um langersehntes Fremdkapital zu produzieren. Das warme,
klare Karibikwasser ist bestens geeignet zum Tauchen, und die Sandstrände und das Klima tragen
zu einem hervorragenden und internationalen Tourismusort bei. Die berühmten Mayaruinen in Copan,
welche aus dem klassischen Zeitalter 300 bis 900 AD stammen, und die bestens erhaltenen
Kolonialforts in Omoa ziehen viele Besucher an.
Geschichte und Regierung
Honduras wurde erstmals 1502 in die Aufmerksamkeit der Europäer gezogen, während der 4. und
letzten Reise von Christopher Columbus. Er segelte entlang der Nordküste und machte zwei Halte,
um die Indianer zu treffen, und um Besitz des Landes für die spanische Krone zu ergreifen.
Nachdem er die Islas de la Bahia ausspionierte und an der großen Bucht von Truijllo stoppte,
segelte die kleine Flotte bestehend aus vier Schiffen um die östliche Steilküste in günstigere
Gewässer. Der Ausruf "Gracias a Dios!" (Thanks to God) ist heute der Name des östlichsten Kaps
von Honduras.
Hernando Cortez, Pedro de Alvarado und Francisco Montejo waren unter den ersten
Kolonialverwaltern, die die Eroberung und die Siedlungen der Europäer führten und
beaufsichtigten. Die Häfen von Trujillo und von Puerto Caballos waren die ersten Ballungsräume.
Als die Spaniards das Innere durchdrangen und die eingeborenen Indianer unterjochten, wuchsen
die Städte der Spaniards, wie San Pedro, Gracias, Choluteca, Olancho und Comayagua, die
Hauptstadt aller Kolonien. Nach dem ersten Jahrhundert wurden mehr als 100 von den Spaniern
kontrollierten Dörfer für religiöse Verständigungen und für ökonomische Anerkennung gegründet.
Die meisten der Eingeborenen mußten jedoch trotzdem sterben. Sie waren gegen die
"Old-World-Krankheiten" nicht immun gewesen.
Spanien organisierte die Kolonien in Honduras hauptsächlich wegen dem Export von Gold und
Silber, aber die Indigos, Sarsaparillas und Dyewoods fanden dadurch auch den Weg zu europäischen
Märkten. Während des 17. und 18. Jahrhunderts hatten englische, französische und holländische
Piraten Erfolg, Produkte von Kolonien der Spaniards zu stehlen.
Aufgetreten mit der Dominanz der Spanier 1821 und dem Überstehen nach den internen Kriegen in
den Jahren um 1830 wurde Honduras zu einem der lateinamerikanischen Länder, das jetzt nur
versucht, dem andauernden Kreislauf von zerstörenden Wechseln innerhalb der Regierung zu
entkommen.Seit 1821 hatte das Land durchschnittlich fast einen Präsidentenwechsel pro Jahr. Die
USA wurden oft kritisiert, sich in die Angelegenheiten der lateinamerikanischen Länder
einzumischen!
Die Armee von Honduras spielte während der Auswahl der bürgerlichen Führungskräfte eine
bedeutende Rolle. 1980 erlaubten jedoch die bewaffneten Streitkräfte bürgerlichen Politikern
die Regierung zu beherrschen. Im Jahre 1981 wurde der Kandidat der Liberalen, Roberto Suazo
Cordora, ein Physiker aus einer kleinen Stadt, zum Präsidenten gewählt. Die Wahl von 1985 war
friedlich, blieb unüblicher Weise demokratisch, und führte Jose Azcona, ebenfalls ein Liberaler,
zum Präsidenten.
Politische Stabilität war in der Vollendung solcher Fortschrittsprojekte, wie der
hydroelektrische El Cajon-Damm in Zentralhonduras , die Erschließung von neuer
Landwirtschaftsfläche im tiefer gelegten Aguan Valley, ein Landberechtigungsprogramm unter der
Agrarreformagentur, einem Straßenbahnprogramm und der Konstruktion von Schulhäusern in beinahe
jeder ländlichen Gemeinde.
Im März 1988 schickte die USA 3.200 Truppen nach Honduras, nachdem bekannt wurde, daß die
Streitkräfte Nicaraguas Honduras durchquerten. Die amerikanische Truppen hielten
Trainingsübungen ab, sahen aber keinem Ernstfall entgegen. In Präsidentschaftswahlen im November
1989 schlug Rafael Leonardo Callejasaus der Nationalpartei den regierenden Kandidaten der
Liberalen, er begann am 27. Januar 1990. Für die folgenden 8 Jahre wurde Honduras eine Art Asyl
für Flüchtlinge aus Nicaragua, die gegen die Sandinistra-Regierung in diesem Land waren. Der
Sieg der Opposition in den Wahlen Nicaraguas im Jahr 1990 erleichterte den Weg, die
Rebellenstationen in Honduras zu zerstören.
Autor Credit:
William V. Davidson, angestellter Professor in Geographie und Anthropologie bei der Luisiana
State Universität, Baton Rouge und der Autor von 'Historical Geograpgy of the Bay Island,
Honduras' (1974) steuerten zur Erstellung dieses Artikels bei.
Weitere Bestände über Honduras:
Anderson, T.P. The War of the Dispossessed: Honduras
and El Salvador (Univ. of Neb. Press, 1981).
Berryman, Phillip. Inside Central America (Pantheon,
1985).
Haynes, Tricia. Let's Visit Honduras (Chelsea
House, 1988).
Newson, Linda. The Cost of Conquest (Westview,
1986).
Peckenham, Nancy, and Street, Annie, eds. Honduras:
Portrait of a Captive Nation (Praeger, 1985).
Rosenberg, M.B., and Shepherd, P.L., eds. Honduras
Confronts Its Future (Lynne Rienner, 1986).
http://www.captainjc.com